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Pralle Erfahrungen

Prakti_umLeider ist mein Praktikum im Haus der Solidarität bereits nach zwei Wochen schon zu Ende. Es war eine Zeit prall gefüllt mit neuen Erfahrungen und Erlebnissen, in der ich viele neue Menschen aus verschiedensten Kulturen und Ländern kennenlernen durfte.

Lebensgeschichten

Vom ersten Tag an habe ich mich im HdS wohlgefühlt, die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter, aber auch die Gäste des Hauses waren immer freundlich, zuvorkommend und verständnisvoll und auch die Aufgaben, die mir zugeteilt wurden, waren eine „gute Mischung“ aus praktischen Arbeiten und Aufgaben, die ich im Büro erledigt habe. Ich habe zum Beispiel einige Male in der Woche den Gästen beim Kochen geholfen und dabei die eine oder andere Lebensgeschichte erfahren.

Herzblut

Besonders hat mich der Umgang der Hausleitung mit den Gästen beeindruckt: jeder Mensch wird individuell gesehen und der Mensch mit seiner Geschichte, seinen Fähigkeiten und Schwächen steht im Vordergrund, nicht die Bürokratie. Ich habe gemerkt, dass jedes Mitglied der Hausleitung mit Herzblut bei der Sache dabei war und es für sie auch persönlich wichtig war auf die Gäste einzugehen und sie zu unterstützen. Ein Gast beispielsweise, der bereits seit 9 Monaten im Haus der Solidarität gewohnt hat, ist in meiner letzten Praktikumswoche ausgezogen und hat zwei Stühle mitgenommen, die im Besitz des HdS waren. Die Hausleitung hat aber nicht darauf bestanden, dass er sie zurückgibt, sondern hat sie ihm gelassen, da der materielle Wert relativ klein war und sie mit dem Gast im Guten auseinandergehen wollte. Regeln sind wichtig und nötig damit Menschen aus so vielen verschiedenen Kulturen in Frieden miteinander leben können, doch sie sollten niemals der Menschlichkeit im Weg stehen und die Hausleitung hat mir das in den vergangenen zwei Wochen in ihrem Tun deutlich gemacht.

Vorurteile

Vor dem Praktikum war ich sehr gespannt, denn im täglichen Leben wird man immer wieder mit Vorurteilen gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund konfrontiert: Die Aussagen „Ausländer wollen nicht arbeiten!“, „Ausländer sind faul und bekommen Landesbeiträge in der Höhe von mehreren Tausenden von Euros jeden Monat fürs Nichtstun“ oder „Sie wollen uns islamisieren!“ habe ich immer wieder auf der Straße, in der Schule oder im Bekanntenkreis gehört. Solche Aussagen haben mich in der Vergangenheit oft stark beeinflusst, obwohl ich selber wenig bis keine Erfahrungen mit Migranten gemacht habe.

Schwierigkeiten

Nach zwei Wochen im HdS ist mir aber klar geworden, dass Migranten, die in unser Land kommen, große Schwierigkeiten haben sich einer neuen Kultur und mit gleich zwei neuen Sprachen zurechtzufinden und diese Vorurteile absolut nicht stimmen. Es gibt natürlich Ausnahmen, wie Migranten, die nicht nach Arbeit suchen, die Putz- und Kochdienste nicht machen, „auf der faulen Haut liegen“ und trotzdem viel verlangen. Die meisten Menschen, die im Haus der Solidarität wohnen habe ich aber als fleißig und offen empfunden, die meinen Meinungen und Ansichten manchmal nicht zugestimmt, sie aber akzeptiert haben. (Das einzige Klischee das in Zeit des Praktikums bestätigt wurde, ist, dass Männer aus dem arabischen Halbmond besonders auf dunkelhaarige, hellhäutige und füllige Frauen stehen J )

Sara

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