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3 Monate!!!

MiriamEs sind jetzt schon bzw. erst (fast) 3 Monate im HdS um. Schon, weil die Zeit einfach im Nu vergeht und es mir oft gar nicht bewusst ist, wie lange ich jetzt hier bin und wie viele dinge ich schon hier umgesetzt habe. Erst, weil ich noch am Anfang meiner Zeit hier stehe, noch viel zu lernen habe und es noch so viele Ideen gibt, die darauf warten in die Tat umgesetzt zu werden.

Dieses Haus hat es an sich

Diese Bemerkung, die Karl oft macht stimmt. Man wird „süchtig“ nach diesem Haus. Es gibt so viele Dinge die man noch tun möchte, die man besser machen könnte, die einen Abends trotzdem nicht zum erstmöglich Zug gehen lassen, die aus der einmal wöchentlich geplanten Übernachtung im Haus zwei oder mehr werden lassen, die einem Kummer bereiten, dass man am liebsten das Handtuch werfen würde, die einem so viel Freunde geben, dass man sie jedem mitteilen möchte. Ich habe viel darüber nachgedacht wieso all diese Dinge süchtig nach dem Haus machen und die einzige Antwort, die ich mir selbst geben konnte ist: So ist auch das Leben und dieses Haus ermöglicht es viele Schnappschüsse von verschiedenen Momenten des Lebens von den verschiedensten Personen an einem Tag festzuhalten.

Menschlich unmenschlich

So hat Florian nach etwa einem Monat Mitarbeit in der HL während der Vorstandssitzung die Arbeit des HL-Teams bezeichnet. Ich freute mich über seine „Lobesrede“ und überlegt dann einige Zeit ob unsere Arbeit wirklich so menschlich unmenschlich ist, wie von Florian beschreiben. Sicher gibt es Momente an denen ich mich unmenschlich fühle, z.B. wenn ich jemandem mitteilen muss, dass wegen unzureichender Sprachkenntnisse die Zeit im HdS für ihn vorbei ist oder wenn ich fast täglich jemandem sagen muss, dass wir ihm bei der Herbergssuche keine Hilfe sein können. Jedoch die meiste Zeit empfinde ich die Arbeit als menschlich, sogar als sehr menschlich, wenn ich sie mit der Zeit im Sozialsprengel vergleiche, in der nicht das Herz und der verstand die Aktionen bestimmt hatten, wie jetzt im HdS, sondern die strengen Regeln und die Bürokratie. Und ich glaube das „Menschlichste“ was wir für die Gäste des HdS tun können ist einfach nur für sie da zu sein.

Familie

So war die Bezeichnung für die große bunt zusammen gewürfelte Gruppe, die am 17. Dezember Karl Pizzininis Geburtstag feierte und so bezeichnen sie auch manche der Gäste im Alltag. Der Begriff Familie sagt meiner Meinung nach viel über das Gefühl von Wärme und Geborgenheit, dass dieses Haus den Menschen geben kann. Trotz aller Probleme und Schwierigkeiten oder vielleicht gerade deshalb, denn welche „echte“ Familie hat keine? Dieses Gefühl ist es, dass mich auch an diesem Haus fasziniert und meinen Aufstieg oder meine Auffahrt zum HdS jeden Morgen mit dem Gedanken begleitet: „Ich freue mich auf einem neuen Tag in dieser bunten Familie.“

Luzi wollte es so

Oft habe ich mich gefragt und bin gefragt worden, wieso ich eigentlich den Schritt vom sicheren öffentlichen Job in ein Haus gewagt habe, dessen Zukunft ungewiss ist. Eine stimmige Antwort konnte ich mir lange nicht geben, aber mit der Zeit habe ich die Antwort auf diese Frage erkannt. Luzi wollte es so. Der Tag an dem ich nämlich Alex kennengelernt habe und zum ersten Mal ins HdS gekommen bin (ich hatte vorher noch nie von diesem Haus gehört und es hatte mich auch nicht interessiert), war der Tag an dem Luzi tödlich verunglückt ist. Das ganze Haus war in Aufregung, aus meinem Gespräch mit Alex wurde nicht viel und trotzdem hat mich dieses Haus von jenem Moment an nicht losgelassen, ich habe begonnen in den Medien die Herbergssuche zu verfolgen und bin mit Alex in Kontakt geblieben und bin schließlich zum Arbeiten hierhergekommen, denn Luzi wollte es wahrscheinlich so.

Hoffen dass es weitergeht, denken dass es weitergeht, suchen dass es weitergeht…… glauben dass es weitergeht

Hoffen dass es weitergeht, Denken dass es weitergeht, Suchen damit es weitergeht… so interpretierte Petra bei ihrer Weihnachtsrede die drei Buchstaben HdS neu. Ich selbst würde noch einen Buchstaben hinzufügen: G für Glauben, dass es weitergeht, denn ich glaube felsenfest daran, dass es mit dem HdS weitergeht, ob im Jakob Steiner Haus oder in irgendeiner anderen Bleibe. Es wird bestimmt nicht einfach sein und es gibt noch viele Fragezeichen in der Zukunft, aber ich bin überzeugt, dass es auch ein Ausrufezeichen gibt: Es geht weiter!

Miriam Z.

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