Anders als andere

Auf der Suche nach einer Praktikumsstelle wurde mir klar, dass Praktikanten in vielen Einrichtungen eher als lästig empfunden werden. Nicht so im Haus der Solidarität. Praktikanten sind hier offenbar gern gesehen und werden wie offizielle Mitarbeiter behandelt. Von Anfang an wurde ich zu 100% in die alltäglichen Arbeiten dieser Organisation mit einbezogen und merkte, dass man dort jede helfende Hand gut gebrauchen kann. Meine Aufgaben waren sehr vielseitig, von einfachen Büroarbeiten bis hin zu praktischen Tätigkeiten, wie zum Beispiel die Vorbereitung für das monatliche interkulturelle Abendessen, bei denen ich direkt mit einigen Hausbewohnern zusammengearbeitet habe. Ich durfte sogar bei verschiedenen Besprechungen dabei sein und hatte die Möglichkeit, gemeinsam mit den Mitgliedern der Hausleitung, Ideen und Konzepte für zukünftige Projekte zu finden. Ich konnte mir bisher nie richtig vorstellen, wie der Alltag in solch einer Sozialen Organisation abläuft und bin deshalb froh, dass ich in diesem Haus einen sehr guten Einblick in das ganze Geschehen hatte. Im Haus der Solidarität ist der Umgang mit sozial benachteiligten Menschen offen, persönlich und vorbildlich, und ich hatte den Eindruck, dass den Menschen hier wirklich aktiv geholfen wird. Zum Beispiel werden arbeitslose Hausbewohner in das ganze Geschehen mit einbezogen und bekommen so das Gefühl gebraucht zu werden und niemand kommt sich nutzlos vor. Mit beeindruckendem Engagement wird versucht jedem eine Arbeit zu vermitteln und mit verschiedenen Projekten neue Arbeitsplätze zu schaffen. Am meisten beeindruckt war ich jedoch von einigen Hausbewohnern selbst, die trotz schwerer Schicksale nicht aufgegeben haben und ihr Leben nach und nach wieder in den Griff bekommen. Ich bin froh dass im Haus der Solidarität mein Praktikum machen durfte und bin um einige Erfahrungen und Eindrücke reicher geworden.

Grüner Georg