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Besser das Problem mit der Armut angehen

Am 4. August erschien ein Artikel von unsertirol24.com, der über die „Kritik“ an der Bettlerakademie durch den Obmann der freiheitlichen Jugend, Oscar Fellin, berichtete. In dem Artikel reihen sich Fehlinformationen und Anfeindungen aneinander.

Es geht nicht um die Lösung von Problemen, sondern einzig und allein darum, Unfrieden zu stiften. Hier wird einmal mehr auf jenen herumgetrampelt, denen es ohnehin schon schlecht geht. Ist das eine christliche Haltung, auf die gerade Parteien wie jene von Herrn Fellin so stolz sind?
Und es geht auch nicht um Fakten, sondern um Fakes:

  1. Der Dienst ist ausschließlich ehrenamtlich geführt. Es fließt kein Cent. Sogar die Kaffees zahlt die Ehrenamtliche.
  2. Schon seit vier Jahren ist das HdS alleiniger Träger des Projektes. Wir verzichten auf öffentliche Beiträge, sind – wie andere Vereine und Organisationen auch – dankenswerterweise in einem Gebäude der öffentlichen Hand kostenlos untergebracht. Die OEW (die ein Verein, und keine Sozialgenossenschaft ist) hat lediglich in der Anfangsphase mitgearbeitet. Seit 1,5 Jahren schon finden aufgrund der Pandemie keine Treffen der Bettlerakademie mehr statt.
  3. Herr Fellin ist herzlich eingeladen, nach Ende der Corona-Zeit, die Bettlerakademie zu besuchen, und sich aus erster Hand zu informieren, dass dort vor allem Sprachkurse gegeben werden. Zusätzlich erklären wir die geltenden Regelungen und Vorschriften, die den „SchülerInnen“ sonst niemand mitteilt. Das langfristige Ziel des Projektes ist, die TeilnehmerInnen darin zu unterstützen, eine feste Anstellung zu finden.
  4. Die Treffen fanden tatsächlich im Foyer der Uni statt. Die entsprechende Erlaubnis hat der damalige Rektor Prof. Lorenz erteilt. Es gab nie eine Beanstandung. Im Übrigen: Welcher Ort würde sich besser eignen als jener, wo Menschen zu zukünftigen SozialarbeiterInnen ausgebildet werden?
  5. Wir helfen den Menschen bei der Arbeits- und Wohnungssuche. Einer dieser Menschen hat beispielsweise ein Jahr auf einem Brixner Bauernhof gearbeitet und seine Steuern gezahlt. Für die anderen konnten ebenfalls Arbeiten gefunden werden. Wenn wir nicht bei der Sprache anfangen, wie sollen sie eine Arbeit finden?
  6. Bettelei gab es immer schon und war über Jahrhunderte hinweg Teil des Sozialgefüges. Erst im letzten Jahrhundert wurde sie negativ aufgeladen.
  7. Die Bettelei ist nicht das Problem der bettelnden Menschen, sondern von uns allen: Solange wir es nicht schaffen die Armut auszulöschen, wird es BettlerInnen geben. Solange wir auf den Rücken der Menschen aus den Migrationsländern leben, werden diese den Weg zu uns suchen.

Der Artikel von unsertirol24.com: https://www.unsertirol24.com/2021/08/04/brixen-akademie-bietet-kurse-zum-richtigen-betteln-an/

Ein Artikel der Dolomiten: CamScanner 08-02-2021 20.02_3

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