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Das HdS und die Trauben

TraubenDie Traube als Symbol für eine HdS-Gemeinschaftsaktion.

Einsam und alleine hängt sie da: eine Traubenbeere. Von Vögeln verspeist, von Wespen zerfressen. Daneben eine Traube mit Dutzenden vollen Beeren. So wie sie sich der Bauer wünscht und worüber er sich freut.

Die Beere und die Traube

Die Beere und die Traube – Symbol für eine unscheinbare, aber runde Aktion des Hauses der Solidarität. Einmal im Jahr helfen rund 20 Gäste des Hauses und Freiwillige von außerhalb 2-3 Tage einer Bäuerin beim Wimmen. Die Mutter von 4 Kindern bewirtschaftet den kleinen Hof alleine. Ihr Mann ist schwerkrank. Schon seit Jahren kann er nicht mehr bei der Arbeit mithelfen. Ohne die HdS-Hilfe würde die Bäuerin ein ähnliches Schicksal ereilen wie jene einsame Beere. Vögel und Wespen würden die Ernte übernehmen. Gemeinsam hingegen ist es eine runde Sache, die Freude bringt – wie das Traubenästchen voller Beeren.

Allerdings freut sich nicht nur die Bäuerin. Auch für die freiwilligen Helfer ist es jedes Jahr ein besonderes Ereignis.

Positive Stimmung

Schon früh am Morgen brechen sie auf. Auf der Fahrt erzählen sie sich Anekdoten vom den vergangenen Jahren. Punkt 9.00 erreicht die Truppe den Hof. Die Bäuerin grüßt die Arbeiter und drückt jedem eine Schere in die Hand. In wenigen Sätzen erklärt sie, wie das Wimmen geht. Um 11.00 Uhr gibt es die erste Stärkung. Es ist die erste Gelegenheit, dass sich die Leute vom HdS und die Freiwilligen aus verschiedenen Südtiroler Landesteilen etwas kennen lernen. Dann arbeiten sie für weitere 3 Stunden. Das Mittagessen ist alljährlich der Höhepunkt. Gino, ein Helfer, kommentierte so: „Wahrlich, diese Familie meint es gut mit uns. Bevor wir essen, danken wir noch Gott für die gute Ernte und natürlich für den guten Wein. Nach dem Essen springt die Freude der Südtiroler Musik gänzlich auf uns über.“ Danach geht es zurück zu den Reben. Mit jedem Schnitt fällt die volle Traubenpracht in die Hand des Pflückers. Der Sonnenuntergang ist zugleich das Signal für den Aufbruch. Die Bäuerin reicht jedem dankend die Hand zum Abschied mit den Worten: „Auf ein baldiges Wiedersehen zur nächsten Ernte, wenn es wieder heißt: Trauben der Freude wimmen.“

Schon seit mehreren Jahren

Die Gemeinschaftsaktion gibt es schon seit mehreren Jahren. Sie geht auf die Initiative von Luzi Lintner zurück. Diese war eine Bekannte der Bäuerin. Wie viele hatte sie sich an Luzi um Hilfe gewandt. Seitdem gehört das Wimmen zu einer festen Tradition im HdS.

Nutzen für viele

Von Anbeginn an richtete sich diese Aktion nicht bloß an Bäuerin, Freiwillige und HdS-Gäste. Der Nutzen ging vielmehr über den steilen Rebhang hinaus, hinaus über das enge Tal und auch hinaus über das kleine Land Südtirol. Für die Arbeit überwies die Bäuerin nämlich jedes Mal eine Spende. „Für die Armen irgendwo in der Welt“, pflegte sie zu sagen.

Der Kreis schließt sich

So schließt sich der Kreis: von der Nachbarschaftshilfe und Solidarität, über Integration und Begegnung bis hin zur konkreten Hilfe für Menschen in der sogenannten Dritten Welt. Viele können die Früchte der Ernte genießen und sich darüber freuen.

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