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Die Schafe des HdS

Wenn Tiere unsere Sprache sprächen – was würden sie uns wohl zu sagen haben?
Die Schafherde des Herrn K., seit vielen Jahren Schäfer und Hobbybauer würde wohl voll des Lobes über ihn sein. Liebevoll hat er sich vor allem um die schwächeren Lämmer und deren Muttertiere gekümmert Zusätzliche Futterrationen gehörten ebenso dazu wie geduldiges Zureden oder zeitintensives Kraulen.

Eines Tages…

Eines Tages aber kam der Zeitpunkt, da Herr K. seine geliebten Haustiere weggeben musste. Der kollektive Weg zur Schlachtbank war für ihn nicht vorstellbar – lieber verschenkte er sie an jemanden, wo sie es gut haben. Da telefonierte er mit einem alten Zuchtkollegen, mit Herrn H. dieser aber musste passen – schließlich hielt er schon, seit er im HdS wohnte, keine Schafe mehr. Aber einfach nur Nein sagen, in der Situation, in der Herr K. sich befand, das konnte er auch wieder nicht. So kam er auf den Gedanken, er könnte das 17-köpfige Geschenk annehmen und gleich ans HdS weiterschenken. Gesagt – getan. Nun hatte also über das gut gemeinte Geschenk die Hausleitung zu beraten. In einer kurz einberufenen Besprechung kam gleich allen die Hausordnung in den Kopf, die da lautet: „Es ist verboten Haustiere jeglicher Art zu halten“. Und nun? H. insistierte: Ich kann euch beraten…. Ich kann die Schur übernehmen….auch das Schlachten sei nicht das Problem….

Trotz aller …

Trotz aller gut gemeinten Zusagen – eine Unterbringung im HdS wäre pure Zeitverschwendung gewesen. Da fiel einem Hausleitungsmitglied eine Aussage von der letzten Klausur die Aussage ein: „Geht nicht – gibt’s nicht!“ es musste also eine Lösung her, und es gab sie.

In einem der schönsten Hochtäler unseres Landes gab es einen Hof, der vorübergehend aufgelassen wurde, weil der alleinstehende Bauer vor einigen Jahren verstorben war. Der Hof, der Stall, alles war noch da – ja sogar Futtervorräte. Es folgte ein Telefonat mit der Miteigentümerin und als grundlegende Details geklärt waren, kam ein klares „Ja“.

Herr K.

Herr K., der das HdS zwar vom Hörensagen kannte, nahm sich die Zeit, die künftige Heimstätte der Vierbeiner zu inspizieren und sagte anschließend: „So, jetzt bin ich beruhigt. Ich weiß, die Herde darf beisammen bleiben, sie haben ausreichend Platz. Und sie haben Menschen, die sich verantwortungsbewusst um sie kümmern.“ Noch am selben Tag transportierte er die Tiere auf eigene Kosten in ihre neue Unterkunft. Man sah, wie schwer es ihm fiel, seine geliebten Tiere zurück zu lassen, aber seine persönliche Situation machte es erforderlich.

Ja, sprächen die 17 Schafe unsere Sprache, würden sie vielleicht sagen: K., du warst ein guter Hirte! H., gib dein Wissen und deine große Erfahrung weiter, damit wir im neuen Zuhause gesund weiterleben können, bis wir unsere Leben an die Menschen zurück geben.
So, und jetzt kann der Winter kommen!

Karl Leiter

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