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Die Welt zu Gast im HdS

weltEin bunter Haufen erprobt Integration konkret.

Die Welt geht ein und aus

Im Haus der Solidarität (HdS) geht die Welt ein und aus. Von A wie Afghanistan bis Z wie Zambia. In den vergangenen drei Jahren nahmen die Mitarbeiter Reisepässe aus 60 Staaten in Augenschein. Durchschnittlich leben 15 Nationen unter einem Dach, bisweilen auch 20. Davon sind ein Drittel Südtirolerinnen und Südtiroler. Zum Vergleich: 2010 registrierte das Brixner Meldeamt 67 Nationalitäten im Gemeindegebiet. Südtirolweit sind es rund 140.

Keine Spur von Horrorszenarien

Trotz dieser kulturellen Vielfalt findet sich im HdS keine Spur der Horrorszenarien migrationskritischer Menschen: kein „Untergang der abendländischen Tradition“, keine „Ausrottung westlicher Werte“, keine „schleichende Islamisierung“. Im Gegenteil. Es regiert das friedliche Miteinander. Tischhoheit haben einmal Südtiroler Knödel, einmal marokkanisches Kuskus, einmal italienische Pizza und ein anderes Mal kosovarische Pita. Es gibt einen interreligiösen Gebetsraum. Zudem ist das Haus ab und zu Ort des Freitagsgebetes für lokale Moslems. Alle zwei Monate findet ein Gemeinschaftsgottesdienst statt. Außerdem gibt es unregelmäßig Bibelrunden und Gebetstreffs. Von jenen Gästen, die sprachlich Schwierigkeiten haben, werden entsprechende Kurse eingefordert.

Friedliches Zusammenleben

Alles in allem lebt diese Multikultigesellschaft friedlich zusammen. Sogar Todfeinde auf der weltpolitischen Bühne verwandeln sich von Falken zu Tauben und leben gut nachbarschaftlich zusammen: Iraker und Iraner, Serben und Kosovaren, US-Amerikaner und Afghanen, Inder und Pakistani, Kurden und Türken.

Unspektakuläres Alltagsleben

Der Alltag gestaltet sich entsprechend unspektakulär. Nur wenn Besucherinnen und Besucher genauer hinschauen, bemerken sie feine Besonderheiten der kulturellen Vielfalt: Manches Essen ist um eine Brise schärfer als gewöhnlich; stets steht auch ein fleischloses Gericht auf dem Tisch; die Uhr tickt bei einigen langsamer; die Lautstärke ist unterschiedlich eingestellt; manche sprechen gerne und viel, andere lieben das Schweigen; und der Sonntag findet bei einigen am Freitag, bei anderen am Samstag, bei einigen jeden Tag und bei anderen nie statt.

Ein Spiegelbild

Insgesamt ist das HdS ein Spiegelbild tiefgreifender gesellschaftlicher Entwicklungen mit der Quintessenz: Die Welt wird bunter. Das HdS lebt diese Vielfalt Tag für Tag. Es ist eine Werkstatt friedlichen Zusammenlebens unterschiedlicher Kulturen. Sucht man nach den Werkzeugen, so stellt man fest, dass es sehr wenige, dafür aber starke Arbeitsgeräte sind: Respekt einfordern, jedem unvoreingenommen auf Augenhöhe begegnen, ein Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Kulturen herstellen und aufrecht erhalten.

All dem liegt ein wichtiger Baustein zugrunde: Interesse und Neugier für den jeweils anderen, statt Angst und Ablehnung.

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