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Ende der unendlichen Geschichte

Geht es weiter mit dem Haus der Solidarität (HdS) oder nicht? Zehn Jahre lang beschäftigte diese Frage viele Südtirolerinnen und Südtiroler. Manchmal schien es wie in einem Krimi. Auf jedem Fall war es für alle Beteiligten eine ständige Achterbahn der Gefühle, zwischen Zu- und Absagen, Hoffen und Bangen.

2002: Das HdS eröffnet seine Tore und gibt sich den Namen „Luis Lintner“, nach dem im gleichen Jahr ermordeten Missionar aus Aldein. Die Comboni-Missionare stellen – dankenswerter Weise – das ehemalige Schülerheim Xaverianum kostenlos zur Verfügung.

2006: Die Comboni-Missionare ersuchen die Leitung des HdS, sich nach einer Alternative zum sog. „Xaverianum“  umzutun, da sie das Gebäude, in dem das HdS kostenlos untergebracht ist, für eigene Zwecke nutzen wollen.

2007: Das HdS entwickelt erste Konzepte. Bis zum Schluss sind es mehr als zwanzig: von der energetischen Sanierung des Xavieranums, zur architektonischen Studie einer Immobilie der Gemeinde, hin zu Analysen privater Unterbringung.

1.850 Personen unterzeichnen eine Petition, die um den Fortbestand des HdS bitten.

Ein Runder Tisch zwischen Gemeinde, Caritas, OEW und HdS formiert sich zur Suche nach Lösungen. Nach 6 Treffen gibt die Gemeinde zu verstehen, dass es keine Lösung gibt.

2008: Luzi Lintner, eine Säule des HdS, stirbt unerwartet in Bolivien. Angesichts dieses Verlusts und der scheinbaren Aussichtslosigkeit für die Weiterführung des HdS, denkt die Leitung nach, das Projekt zu beenden. In diesem schwierigen Moment tritt eine Gruppe von Persönlichkeiten aus Brixen auf den Plan. Sie bringt die Herbergsuche an die Öffentlichkeit und sucht Politiker für die Sache zu gewinnen. Es folgen über 150 Medienveröffentlichungen und ebenso viele Sitzungen mit sämtlichen Entscheidern des Landes.

In diesem Jahr wird das HdS erstmals Cultura-Socialis-Preisträger. Es folgen ein weiterer erster Platz und ein zweiter Platz.

Bürgermeister Albert Pürgstaller erwirkt eine Verlängerung des Vertrages mit den Comboni-Missionaren um ein Jahr. Und er bringt erstmals das Jakob-Steiner Haus, wenig entfernt vom Xaverianum, ins Spiel.

2010: Der Leihvertrag läuft aus und wird nicht verlängert. Mehr als 400 Tage wickelt das HdS seine Tätigkeit ohne vertragliche Basis ab.

2011: Bischof Ivo Muser erklärt sich bereit, mit allen beteiligten Verantwortungsträger zu sprechen und zu vermitteln.

2012: Bis dahin hat das Hds 45 Unterbringungsmöglichkeiten in Brixen und Umgebung ausgelotet. 11 Gutachten von Rechtsanwälten über Versicherungsexperten bis hin zu Mieterschutz und Verbraucherzentrale eingeholt. Beim 10jährigen Jubiläum versprechen Landeshauptmann und Bürgermeister, sich für die Zukunft des HdS einzusetzen.

2013: Das HdS beauftragt einen Architekten zur Planung des Umbaus des Jakob-Steiner-Hauses. Ende des Jahres startet das HdS eine südtirolweite Spendenaktion.

2014: Die Planungen werden konkreter. Über 40 Treffen zur Zukunfsicherung des HdS finden statt. Zugleich erhält das HdS den Bischof-Gargitter-Preis, gemeinsam mit den Comboni-Missionaren. Diese stellen das Preisgeld dem HdS zur Verfügung.

2015: Land und Gemeinde unterzeichnen einen Vertrag: Das Jakob-Steiner-Haus soll für 20 Jahre vom Land auf die Gemeinde übergehen. Die Millander Vereinsgemeinschaft erhält die unteren zwei Stockwerke, das HdS die oberen drei zur kostenlosen Nutzung.

Die Bauarbeiten beginnen im Juni. Ende Dezember zieht das HdS um.

2016: Anfang des Jahres wird das Xaverianum großteils niedergerissen. Die Arbeiten im neuen HdS gehen bis zur Einweihungsfeier weiter.

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