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Engagement und Einsatz

Nun ist die letzte meiner acht Wochen Praktikum im Haus der Solidarität angebrochen und ich möchte noch gar nicht an meinen Abschied am Sonntag denken. Es war eine wundervolle Zeit für mich, in der ich viel gesehen, gehört und gelernt habe.

Nach meiner Ankunft im HdS wurde ich sowohl von der Hausleitung als auch von den Gästen herzlich aufgenommen. Ich fühlte mich vom ersten Moment an sehr wohl. Mich beeindruckt, wie gut das Zusammenleben so vieler unterschiedlicher Leute funktionieren kann, wie sie zusammenhelfen, sich unterstützen und respektieren. Am Abend wird Tischfußball gespielt, geplaudert und gescherzt, ich fühlte mich fast wie in einem Ferienheim.

Doch vielen der Gäste im HdS geht es nicht so gut, wie es im ersten Moment aussieht. Auch Trauer, Tränen und Schmerz gibt es im HdS. Ich hörte viele Geschichten, die mich traurig und wütend machten. Ich hätte gerne geholfen, doch entweder hatte ich keine Idee, wie ich das könnte, oder – was für mich noch schlimmer war – die Betroffenen ließen sich nicht helfen. An manchen Tagen ging es mir deshalb nicht so gut. Vor allem am Anfang, als ich noch nicht wusste, wie ich damit am besten umgehe.

Das Besondere an meinem Praktikum war, dass ich nicht nur im HdS gearbeitet, sondern auch gewohnt habe. Darüber bin ich unglaublich froh. Am Morgen dachte ich nie: „Ich geh jetzt arbeiten“. Ich half meinen Mitbewohner/innen, die schon bald meine Freund/innen wurden, beim Arbeitsuchen, Deutschlernen, Kochen und Ordnung halten und zwischendrin erledigte ich auch gerne Büroarbeiten. Es gab kaum eine Trennung zwischen Freizeit und Arbeit, da ich zu jeder Zeit sehr gerne und mit ganzem Herzen dabei war.

Doch nicht nur mir war es wichtig, dass es den Anderen gut ging, ich wurde auch von meinen Mitbewohner/innen verwöhnt: Immer wieder durfte ich mir aussuchen, was es zum Essen geben soll, als meine Familie kam, gab es sogar eine frisch gebackene Torte, am Sonntagmorgen bekam ich manchmal pakistanischen Tee, wir unternahmen gemeinsame Ausflüge und gingen zusammen etwas trinken. Auch als Freundin ausländischer Sprachen und Kulturen fühlte ich mich sehr wohl im HdS. Ich lernte viel über andere Länder und Religionen, konnte meinen Fremdsprachenwortschatz erweitern, es gefiel mir, wenn aus jedem Zimmer Musik aus einem anderen Land zu hören war und es zum Essen Speisen gab, die ich aus Österreich nicht kannte.

Damit so ein Zusammenleben so gut funktioniert, braucht es engagierte Leute, die sich um das HdS kümmern. Ich war und bin immer noch total beeindruckt, was das HdS-Team alles macht, welche Ideen sie haben und wie sehr sie sich für die Gäste und eine bessere Welt einsetzen. In der Zeit, in der ich da war, fand auch das Zugluftfest statt. Dieses Fest beansprucht Unmengen an Energie der Hausleitung, des Vorstandes und der HdS-Gäste. Nebenher geht aber auch das Leben im Haus weiter. Außerdem werden Arbeits- und Praktikumsstellen geschaffen, Fremdsprachen- und Arbeitssicherheitskurse organisiert, bald wird sogar ein Buch über mutige Menschen veröffentlicht, der Badante- und Brotservice läuft, ein Leih- und Verleihportal (www.leihlei.org) wird gegründet.

Ich bin begeistert vom HdS-Team, ich bewundere dieses Engagement und diesen Einsatz.
Ihr Lieben, ihr seid großartig! Macht weiter so und hoffentlich bis ganz bald! Ich werde euch sehr vermissen!!
Sophie

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