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Gedanken zu aufgeschlitzten Reifen

ReifenSamstag, 16.04. um 9 Uhr morgens.

Es erreicht mich ein Anruf am – sonst fast immer ausgeschalteten – Handy.

„Heute Nacht wurden von den fünf Autos, die vor dem HdS geparkt waren, je ein bis zwei Reifen aufgeschlitzt.“

Gut. Das heißt, nicht gut! Nachricht angekommen. Was geschieht nun? Was hat zu geschehen…oder besser vielleicht doch nicht?

Nun der Schaden ist angerichtet, das Signal hat seine Wirkung – zumindest bei mir und im ersten Moment – nicht verfehlt.

Wer war es? Vor allem aber, warum?

Das eigentlich Schlimme daran ist für mich, dass es auf beide Fragen viele mögliche Antworten gibt.

Ein zweiter Moment: Was haben wir falsch gemacht? Wer sollte getroffen, gedemütigt werden?

Dann irgendwann: Was können, sollen, dürfen wir daraus lernen?

Dankbarkeit?

Dankbar dafür sein, dass bei unserer Arbeit und unserer Klientel eineinhalb Jahre vergangen sind, seit das letzten Mal ein Auto beschädigt wurde? Dankbar, dass nicht die Gefahr der Eskalation entstanden ist? Stellen wir uns vor, es hätte unfreiwillige Zeugen gegeben….

Natürlich, irgendwie sind manche von uns gebrannte Kinder.

Wenn die selbe Tat beispielsweise in irgendeiner Seitenstraße der Landeshauptstadt passiert wäre, würden sich wohl weit weniger Fragen aufdrängen…

Selbstbeherrschung?

Kann es sein, dass wir manchmal Worte aussprechen  oder Entscheidungen fällen, die in den zahlreichen täglichen Geduldsproben ihren Ursprung haben, und nicht immer der Situation / der Person angemessen sind? Kommt es vor, dass wir im Eifer des Gefechts auch Menschen die Luft zum Atmen nehmen?

Bescheidenheit?

Gelegentlich gelingen uns im HdS Dinge, die wir oft selbst nicht für möglich halten. Dies darf uns aber nicht hochmütig werden lassen. Unsere Stärke kann unter Umständen auch das Gefühl von Schwäche bei unseren Gästen auslösen.

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