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HdS zweiter bei Cultura Socialis

aae111e5ceBeim heurigen Wettbewerb „Cultura Socialis“ hat das HdS in der Kategorie „Informeller Sektor“ den zweiten Preis gewonnen. 2008 hatte die Brixner Sozialeinrichtung den ersten Platz belegt. Dieses Mal überzeugte das Konzept des Solidario, das Geld des HdS.

Das HdS

Das HdS – Haus der Solidarität bietet Menschen in schwierigen Lebenslagen eine Überbrückungsmöglichkeit. Bis dato konnte es sich völlig aus eigenen Kräften tragen. Und das, obwohl die Preise für Unterkunft und Verpflegung weit unter dem Marktniveau liegen (Beispiel: 40qm-Wohnung in Brixen kosten mitunter 800 Euro warm. Im HdS kostet das teuerste Zimmer die Hälfte). Hinzu kommt, dass ein Teil der HdS-Gäste überhaupt nichts für Unterkunft und Verpflegung zahlt, andere nur einen Teil.

„Gratis“

Dem HdS ist es wichtig, Struktur und Dienste im Haus nicht „gratis“ zur Verfügung zu stellen, auch nicht jenen, die – materiell gesehen – nichts haben. Vor diesem Hintergrund hat das HdS ein eigenes Zahlungsmittel eingeführt: den „Solidario“. Für eine Stunde Arbeit fürs HdS (Putzen, kleine Reparaturen, Kochen, Einkäufe machen,…) erhalten die Gäste 1 „Solidario“, was 5 Euro entspricht. Auf diese Weise wollen wir deutlich machen, dass uns die Arbeit unserer Gäste etwas wert ist – genauso, wie Unterkunft und Verpflegung im HdS etwas wert sind. Mit den „Solidarios“ können die Gäste wiederum ihre Unterkunft und Verpflegung bezahlen.

„Solidario“

Somit wird die Würde des Einzelnen respektiert und unterstützt. Oft ist dies ja das Einzige, das Menschen geblieben ist: Jeder bezahlt, der eine mit Euro, der andere eben mit „Solidario“. In vereinzelten Extremsituationen kann der „Solidario“ auch konkret  in Euros umgetauscht werden. So kann eine prekäre Situation unbürokratisch überbrückt werden.

Das Besondere des Projektes ist / Le particolarità del progetto sono:

  • Der „Solidario“ befriedigt symbolisch Grundbedürfnisse von Menschen.
  • Auch Menschen die keinen Euro haben, leisten einen wichtigen, solidarischen Beitrag zum Unterhalt des Hauses und zum Funktionieren der Hausgemeinschaft.
  • Der „Solidario“ bietet den Menschen, die über keine finanziellen Mittel verfügen die Möglichkeit, anderen auf Augenhöhe zu begegnen.
  • Jede Arbeit wird als gleichwertig erachtet, unabhängig von Stand, Herkunft, Rasse, Berufsausbildung der arbeitenden Person. Alle Menschen werden gleich behandelt, ob mit Bargeld oder ohne.
  • Die Gemeinschaft wird gestärkt.
  • Der „Solidario“ dient dazu, auf unbürokratische Art und Weise zu lernen, mit Geld umzugehen.
  • Die Aufgaben im Haus werden nach dem Grundsatz der Fairness ausgeführt.
  • Der „Solidario“ ist ein Beitrag zu Kosteneinsparungen durch Eigenleistungen.
  • Es ist ein Beispiel für ein alternatives Geldsystem ohne negative Folgen auf das derzeitig bestehenden globale Geldsystem.
  • Es ist ein kleines Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung einer sogenannten Komplementärwährung.
  • Der „Solidario“ hat die Perspektive, über das HdS hinauszuwachsen und als alternative Währnung im Umfeld des HdS wirksam zu werden.

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