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Herbergsuche im Jahre 1 und im Jahre 2016

Liebe Freundinnen und Freunde des Hauses der Solidarität “Luis Lintner”,

da machte sich eine junge Familie auf den Weg. Damals, vor über 2000 Jahren gingen sie von Nazareth nach Betlehem. Zu Fuß.

Heute bricht eine Familie auf, um von einem Kontinent auf den anderen zu gelangen. Zu Fuß geht es nicht – sie nehmen ein Boot – meistens ein schwaches, unsicheres wie dieses Faltschifflein. Allein gelingt die Reise nicht. Im Boot sind viele Menschen unterschiedlicher Herkunft. Sie haben dasselben Ziel: ganz neu anfangen.

Davon träumte auch die heilige Familie. Wo aber finden Menschen wie Maria und Josef heute eine Unterkuft?

Heute gibt es eine Gruppe von Studenten der Fachoberschule für Bauwesen in Bozen, die ein Zuhause für Menschen ohne Dach über dem Kopf, einen Container, ein Jahr lang projektieren und bauen – unter der fachkundigen Anleitung motivierter Lehrkräfte und finanziert von heimischen Firmen.

Also – alles bestens? Ist die Welt besser geworden, ist Ausgrenzung schon längst Vergangenheit? Nicht ganz, denn die „Herbergsuche“ für den Container gestaltet sich schwierig. Viele Monate wissen die Oberschüler nicht, ob ihr Projekt realisiert und zu einer Unterkunft für maximal vier Geflüchtete werden kann. Letztendlich sagen Land, Gemeinde Brixen, Pfarrei und Vereine von Milland dankenswerter Weise zu, dem Projekt einen Platz zu bieten. Nun steht das neue Zuhause in unmittelbarer Nähe des HdS, das die Begleitung der Untergebrachten übernimmt.

Ein kleines Weihnachtswunder. Einmal mehr wurde der Mut junger Menschen und ihrer Lehrer belohnt. So ist tatsächlich aus dem kleinen Boot ein richtiges Zuhause geworden, das in kalten Winternächte wärmt und das Heimweh etwas erträglicher macht.

Weihnachten kann kommen!

Andreas Penn (Vorsitzender des HdS)

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