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"Ihr habt mich reich gemacht"

Prakti_umAnfangs der Woche war ich noch ziemlich unsicher in einigen Sachen, weil ich ja nichts wusste wie und wo usw. aber das legte sich bald (ich musste halt immer bei den kleinsten Sachen nachfragen, wie das jetzt geht und was jetzt… am schlimmsten war es bei der Kopiermaschine hehe! Aber vom Himmel fällt nun mal keine Meisterin, alles auf einmal kann ich nicht lernen, deshalb geht es schön nacheinander, was auf jeden Fall besser ist, wie alles gleich gezeigt zu kriegen. Denn da passiert es mit Sicherheit, dass ein zweites Mal gefragt werden muss). Am Freitag der ersten Woche aber war ich schon sicher in meiner Arbeit.

Unsicherheit am Anfang

Am Anfang war viel Aufregung da, wegen des Neuen, Unbekannten. Aber hier lernte ich die Leute schnell kennen (die die ich noch nicht kannte) und noch schneller fühlt man sich wie in einem zweiten Zuhause. Man merkte im Umgang untereinander sehr, dass die Leute stetig wechseln: Alle begegneten mir freundlich und offen, was bewirkte, dass auch ich ihnen offen und freundlich begegnete. Geredet wird „schun awian“, und ich merke wie mein Italienisch besser bzw. sicherer wird.

Begegnung mit Hands

Am Montag war den Leuten von Hands sehr interessant zuzuhören. Mir wurde klar, dass alles, was ich davor zu dem Thema gelernt hatte, also in der Schule und so, und was man so redet und hört, nur die Spitze eines Eisberges ist. Zudem wurde mir bewusst, dass Alkoholabhängigkeit ein Problem ist, mit dem der Betroffene seine ganze Umwelt ins Chaos stürzt und du musst dich direkt mit dem Betroffenen auseinandersetzten musst, also ein ganz individuelles Problem. Man lernt nicht in der Schule, wie man mit solchen Leuten umgeht, in erster Linie braucht es da Erfahrung und Zeit.  Da wurde mir zum ersten Mal so richtig bewusst, wie wichtig dieses Praktikum ist, wie wichtig es ist zu wissen, nicht alles vom Zettel lernen zu können. Das wurde mir in der Woche immer mehr und mehr bewusst.

Schön ist auch dass zusammen gegessen wird, und auch die Leute von Hands aßen am Montag mit! Das beeindruckte mich sehr wie willkommen die Leute hier sind.

Vorbereitung des Interkulturellen Essens

Die Vorbereitung mit Rose für ihr Fest prägte mich auch. Ich habe viel über ihr Land erfahren.. ich war jetzt dort an der Elfenbeinküste, kann ich sagen, wenn auch nur mit meinen Gedanken… so etwas kann man sich im grauen Schulalltag nicht leisten!

Hemmungslos

Ich bin auch beeindruckt von der Unverschlossenheit der Leute hier beim Erzählen. H. in der Schule oder A.  hier bei den Volksschülern, ohne Hemmungen erzählten sie von ihrer Vergangenheit. Dass sie so stark sind, hängt sicher nicht allein von ihnen ab… Ich weiß ja nicht, wer das alles liest von euch dreien … egal, jedenfalls, ihr seid klasse drauf! Trotz der Anstrengung usw. immer voll dabei, wahnsinnig nett zu mir und vertrauenswürdig. Ihr nehmt mich mit zu den Sitzungen, ganz selbstverständlich dass ich da dabei bin usw… ich find euch stark und es ist toll dass ihr dieses Haus leitet, dass ihr das Projekt nicht ersticken lässt ß das hätte Luzi wohl am allerwenigsten gewollt? … so eine Gemeinschaft gibt es nicht noch einmal. Sie blüht richtig. Und ihr drei seid fleißige Gärtner die ihre Arbeit einfach super machen J meinen Respekt!

Glücklich übers Praktikum

Ich bin sehr sehr froh dass ich hier das Praktikum machen darf, es eröffnen sich neue Welten, mein Horizont wird weiter, und mein Geist sensibel für gewisse Sachen.

Das Schönste hier ist, dass du geschätzt wirst und du musst dazu nicht irgendwie/irgendwer sein.

Die erste Woche verging sehr schnell und ich kann nur hoffen, dass die zweite das nicht tut, denn es ist wunderbar hier zu arbeiten. Meine Erwartungen sind aber nicht gestillt. Im Gegenteil: sie sind aufgeweckt worden und nun werden es mehr und mehr weil ich in der ersten Woche schon so viel erfahren habe wie ich mir nie gedacht hätte dass das geht! Schon jetzt zur Halbzeit ein großes Danke euch allen, besonders natürlich dir, Alex!

Die zweite Woche

Schon ist Freitag. Nachmittag. Das bedeutet: meine letzten Stunden hier im Büro.  Für lange Zeit, nicht für immer hoffe ich mal. Am liebsten würde ich jetzt einfach weiterhin jeden Tag hierher kommen, denn ich hab mich praktisch schon daran gewöhnt. An den tatenreichen aber doch immer flexiblen und lockeren Ablauf des Tages. In der Schule gibt es so was nicht. Dort gibt es auch keine Abwechslung. Und gerade die war es, die ich so sehr genossen habe. Mal wieder am PC, mal wieder in der Küche beim Putzen, in der Sitzung, draußen… Das macht alles noch Interessanter als es ohnehin schon ist.

Freude an den Menschen

Mit den Menschen zu arbeiten macht mir Spaß, mittlerweile bin ich so drinnen in meinem „Job“ dass es mir graust aufhören zu müssen und nach den Ferien wieder in den grauen Schulalltag rein muss. Ich schätze das Haus und die Leute hier sehr, alle seid ihr mir ans Herz gewachsen. Es sind kleine Sachen, die eine Menge bedeuten, wie du, Alex, mir schon gesagt hast. Zum Beispiel den Apfel die der Karl mir gebracht hat oder die Krapfen. Wie gesagt werde ich meine positiven Erfahrungen weiterbringen und verbreiten wie super es hier war Praktikum zu machen.

Schade

Auf der einen Seite ist es natürlich schade, dass das Praktikum schon vorbei ist, auf der anderen bin ich jetzt bereit Gelerntes hinauszutragen, dort aufblühen zu lassen. Ich habe einen sehr sehr guten Einblick in eure Arbeiten bekommen und ich finde sie wunderbar, wie schon oft gesagt bewundere ich eure Ausdauer und wenn man euch so zusieht kriegt man selber die größte Lust später so zu arbeiten, da ich mir dann sicher sein kann, dass ich im Alter sagen kann: Ich hab vom Leben was gehabt!

Cool

Cool fand ich, dass es mir Freude bereitet hat, ganz simple Sachen zu machen, wie z.B. zur Post gehen und die Bücher aufgeben usw.. schon etwas eigenartig, aber das braucht es unbedingt, denn die Freude ist das erste was man in der Arbeit braucht! Das hab ich auch gelernt.

Mit einer Schulklasse

Das Arbeiten mit der Schulkasse war etwas von den schönsten Sachen. Ich sah, dass ich schon in der Lage war, den Kindern etwas über das Haus zu erzählen und mit ihnen zusammen zu malen bereitete eine Menge Freude.

Neue Welten

Es haben sich neue Welten für mich eröffnet, eine Welt der Lockerheit welche ich hoffe in die Schule übertragen zu können, vielleicht sogar auf die Lehrer.

Nochmals einen großen Dank ich hier arbeiten durfte, ich schätze das wirklich sehr. Und am meisten freute ich mich, dass ihr einfach von vorn herein so großes Vertrauen in mich hattet. Das ist eines der wertvollsten Sachen die ein Mensch haben kann. Müsste ich das Praktikum in einem Satz beschreiben, würde ich sagen: Ihr habt mich reich gemacht.

Eure Nadia

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