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„Es braucht mehr Häuser wie das HdS“

Aida: Wie bist du dazu gekommen, ehrenamtlich im HdS mitzuarbeiten?

Birgit: Da ich Alex Nitz seit meinen Studienjahren persönlich kenne, habe ich die Entwicklung des HdS über Jahre verfolgt. Alex hat mich angesprochen, ob ich ehrenamtlich im Verwaltungsrat tätig sein möchte; nun bin ich seit 4 Jahren im Team.

 

A:   Kannst du deine Tätigkeit kurz beschreiben?

B: Ich nehme hauptsächlich an den Verwaltungsratssitzungen teil und übe dabei eine beratende Funktion aus. Da ich nicht in Brixen wohne, bin ich nicht so oft im Haus und bei seinen Bewohnern, wie ich es gerne möchte.

 

A: Was motiviert dich bei deiner Tätigkeit?

B: Mich motiviert, dass ich mich mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinandersetzen und soziale Prozesse mitgestalten kann. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Menschen aus unterschiedlichen Berufsfeldern gefällt mir sehr und erweitert die Perspektive. Das HdS hat Modellcharakter, ist innovativ und damit eine Quelle der Inspiration. In Südtirol bräuchte es mehr Häuser wie das Haus der Solidarität; Häuser, in denen die Zukunft eines bunten Zusammenlebens neu und kreativ erprobt und gestaltet wird.

 

A: Gibt es Gäste im HdS, an die du dich besonders erinnerst?

B: Ich erinnere mich gut an eine junge, selbstbewusste Frau aus Afghanistan, die mit Mann und Kindern hier Zuflucht gefunden hat.  Sie hat damals mein vorgefertigtes Bild einer afghanischen Frau völlig auf den Kopf gestellt.

 

A: Gibt es deiner Meinung nach Schwächen des HdS?

B: Die Abhängigkeit von Spenden kann man sowohl als Nachteil als auch als Vorteil ansehen. Sie ermöglichen dem HdS unabhängig zu agieren. Es bedeutet jedoch auch, dass es finanzielle Einschränkungen gibt, sollten die Spenden ausbleiben. Dies würde sich natürlich auf die Handlungsfähigkeit des Hauses stark auswirken.

 

A: Was gefällt dir bei deiner Tätigkeit am besten?

B: Am besten gefällt mir der direkte Austausch, das Gespräch, die Begegnung mit Menschen aus unterschiedlichen Gegenden dieser Welt.

 

A: Was ist für dich ein*e Ehrenamtliche*r?

B: Ein*e Ehrenamtliche*r setzt sich unentgeltlich für das Gemeinwohl ein. Das ist jemand, der geleitet von einem bestimmten Werteverständnis darum bemüht ist, die Welt etwas besser, schöner und lebenswerter zu machen.

 

A: Was sind Charaktereigenschaften, die man als Ehrenamtliche*r mitbringen sollte?

B: Es braucht Idealismus, Offenheit, Freude am Gestalten, eine gute Kommunikationsfähigkeit und Empathie.

 

A: Gibt es eine Erinnerung, die dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?

B: Unsere Klausurtage sind immer sehr spannend für mich, da wir uns im Team mit unterschiedlichsten Themen rund um die Zukunft des Hauses auseinandersetzen. Das Zugluftfest ist auch ein Höhepunkt im Laufe des Jahres, da es eine Verbindung zur „Außenwelt“ und den Gästen im Haus darstellt. Gerne erinnere ich mich an die würdevolle Feier zum Abschied von Karl Leiter, der für viele Jahre das Haus mit Alex Nitz geleitet hat.

 

A: Was sind einige weniger bekannte Tätigkeiten des HdS?

B: Spontan fällt mir da die Fakultät für Design an der Freien Universität Bozen ein. Zwei Student*innen, Marla Nichele und Lisa Kiehn, haben die Idee des Living-Lab entwickelt. Demnach ist es möglich im Haus – gegen eine freiwillige Spende – zu wohnen und auch auf die Begegnung mit den Menschen dort einzulassen. Es ist kein touristisches Konzept, wohl aber ein Arbeitsintegrationsprojekt, insofern Bewohner des Hauses sich mit der Vorbereitung, Reinigung und Führung der Schlafplätze im Living Lab kümmern.

 

A: Vielen Dank für das Gespräch!

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