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„Ich glaube an das Gute im Menschen“

Interview mit einem Freiwilligen im HDS: Karl

Aida: Wie bist du dazu gekommen, ehrenamtlich im HdS mitzuarbeiten?

Karl: Indem ich vor etwa 8 Jahren beim Umzug des HdS in unser jetziges Gebäude mitgeholfen habe. Damals habe ich mich mit dem Umbau beschäftigt. Danach haben sie mich gefragt, ob ich im Vorstand sein möchte und so begann alles.

 

A:   Kannst du deine Tätigkeit kurz beschreiben?

K: Als Verwaltungsratsmitglied bin ich für die technischen Bereiche wie die Bilanz und alles was mit Zahlen zu tun hat zuständig. Ich kümmere mich hauptsächlich um die geschäftlichen Angelegenheiten des HdS.

 

A: Was motiviert dich bei deiner Tätigkeit?

K: Der Ansporn etwas zu bewegen. Das gute Gefühl einen kleinen Beitrag für eine bessere Welt zu leisten und letztendlich auch einfach die Neugierde.

 

A: Gibt es Gäste im HdS, an die du dich besonders erinnerst?

K: Wir hatten einmal einen minderjährigen Afghanen bei uns als Gast, der viel Schlimmes erlebt hat. Um zu überleben, musste er andere Menschen tötet. Das Trauma, dass er davontrug, und sein innerer Schmerz ließen ihn sich immer wieder selbst verletzen. Noch heute denke ich daran, wie gut wir es doch haben, hier in Südtirol geboren worden zu sein.

 

A: Gibt es deiner Meinung nach Schwächen des HdS?

K: Das sehr freie Arbeiten, welches wir hier betreiben, kann sowohl Vorteile als auch Nachteile haben. Es geht oft auf die Kosten der arbeitenden Personen und kann an den Kräften zehren. Da Aufgaben nicht immer klar aufgeteilt sind und alle für fast alles verantwortlich sind, kann das zu hohen Belastungen führen.

 

A: Was gefällt dir bei deiner Tätigkeit am besten?

K: Ganz besonders gefällt mir, das Probieren, eines unserer drei Prinzipien von unserem 3 Säulen Prinzip. Die Sozialen Start-Ups mit denen wir uns beschäftigen und ganz aktuell das Bcoop, machen mir am meisten Spaß.

 

A: Was ist für dich ein*e Ehrenamtliche*r?

K: Jemand, der/die freiwillig, gemeinwohlorientiert und unentgeltlich tätig ist und/oder eine Leistung erbringt.

 

A: Was sind Charaktereigenschaften, die man als Ehrenamtliche*r mitbringen sollte?

K: Auf jeden Fall ganz viel Offenheit und ein Grundvertrauen in das Gute im Menschen, sind immer eine gute Voraussetzung.

 

A: Gibt es eine Erinnerung, die dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?

K: Ein Mann aus dem Senegal, der zu Beginn große Schwierigkeiten hatte, ist mir besonders im Kopf geblieben. Trotz allen Widrigkeiten, die ihm im Weg standen, bin ich überzeugt, dass er es bei uns schaffen wird. Er ist ein toller Mensch. Auch bleiben mir die gemeinsamen Musikstunden mit einem ehemaligen Gast in guter Erinnerung.

 

A: Was war die wertvollste Erfahrung, die du während deiner Tätigkeit als Ehrenamtlicher machen konntest?

K: Ich wurde hier immer wieder mit den Abgründen der menschlichen Seele, Aufgrund der Herausforderungen im Leben, konfrontiert. Und habe trotzdem fast immer erlebt, dass eine Verbesserung möglich war oder zumindest eine Schadensbegrenzung. Ich habe dadurch eine größere Sensibilität für dieses Thema entwickelt.

 

A: Was sind einige weniger bekannte Tätigkeiten des HdS?

K: Es ist weniger bekannt, dass das HdS nicht nur Soziale Arbeit betreibt, sondern auch unterschiedliche Projekte entwickelt und unterstützt.

 

A: Vielen Dank für das Gespräch!

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