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Karl Pizzinini: 70 im Kreise „seiner“ (HdS) Familie

IMG_0080 (Klein)Bei italienischer Pizza, ukrainischem Rotwein, Südtiroler Fruchtsaft und iranischer Torte feierte vor kurzem der gebürtige Gadertaler Krankenhausseelsorger Karl Pizzinini seinen 70. Geburtstag im „Haus der Solidarität Luis Lintner“.

„Eigentlich wollte ich hier gar nicht alleine bleiben, nachdem meine Frau Valeria, ein Gründungsmitglied des HdS, kurz vor der Eröffnung des Hauses im Jahre 2002 gestorben ist“, gestand der älteste Bewohner des Hauses. Dabei ist er im Laufe der Jahre durch seine ruhige und ausgewogene Art, durch sein Sprachentalent – er spricht ein halbes Dutzend Sprachen fließend – aber auch durch seine tolerante, offene Weltsicht für viele ein wertvoller Gesprächspartner, ja ein Freund geworden.

Herr J., ein junger Iraner, der seit kurzem mit seiner Frau und dem 3-jährigen Sohn im HdS wohnt sagte – vom Heimweh sichtlich gezeichnet – zum Geburtstagskind: „Ich habe meinen Vater und meine Mutter verlassen und werde sie wahrscheinlich nie mehr sehen, da ich nicht mehr in meine Heimat zurückkehren darf. So bist Du zu mir wie mein Vater und meine Mutter.“ Sichtlich bewegt antwortete Karl Pizzinini: „Es ist nicht immer leicht, wenn so viele Menschen unterschiedlichster Mentalität, Geschichte und Religion unter einem Dach wohnen. Trotzdem muss der Versuch gewagt werden, um der Öffentlichkeit zu zeigen: Bis zu einem gewissen Punkt ist ein gemeinsames, friedliches Zusammenleben möglich. Wir bemühen uns jeden Tag neu. Und es ist bestimmt nicht immer leicht. Aber es wäre nicht ehrlich, wenn ich nicht zugeben würde, dass ich oft und unerwartet selbst der Beschenkte bin – nicht selten von Menschen, die mit sich selbst genug zu tun haben.“

Abschließend bilanzierte Karl Pizzinini, während er sein bärtiges Gesicht für ein Erinnerungsfoto der jüngsten Bewohnerin des HdS – die noch kein Jahr alt ist – entgegenstreckte: „Das Geschenk der Gesundheit verpflichtet mich, auch in meiner Freizeit bis zu einem bestimmten Punkt für jene da zu sein, denen es im Leben nicht so gut gegangen ist wie mir– Gott sei Dank!“

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