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Kein Kind der Traurigkeit

FesteFeste feiern zwischen Chaos und Charme.

Wer glaubt, das Haus der Solidarität (HdS) sei ein Kind von Traurigkeit, täuscht sich.

Schwerwiegende Probleme

Mag sein, dass die Last der Gäste schwer wiegt. Mag auch sein, dass der Blick in die Zukunft getrübt ist. Und mag sein, dass Vergangenes drückt. Dennoch: Im HdS gibt es viele Momente von Freude, Fröhlichkeit, Festlaune. Hier wie andernorts wird gelacht, genossen, gefeiert.

Anlässe

Anlässe für diese Lichtblicke gibt es viele: interkulturelle Abendessen, Geburtstagsfeiern, religiöse Feste, Abschiedszeremonien, Parties, … . So vielfältig die Gründe zum Feiern sind, so einmalig ist jedes Mal von Neuem die Atmosphäre.

Gegen alle Regeln

Das erstaunt umso mehr als die HdS-Feiern gegen alle Regeln des Eventmanagements und der Partyorganisation verstoßen: Einen Hauptorganisator sucht man ebenso vergeblich, wie einen ausgeklügelten Organisationsplan; bis zur Feier selbst kennt niemand den Ablauf, die Anzahl und Art der Teilnehmer; ein Geheimnis bleibt gelegentlich sogar, wer, was, für wie viele Personen kocht.

Chaos versus Charme

„Das totale Chaos“, mögen Skeptiker urteilen. „Feste mit besonderem Charme“, kommentieren Teilnehmer. Und ein HdS-Freiwilliger meinte nach einer Feier: „Ich verstehe diese Welt im HdS noch nicht. Entweder tun die Leute nur scheinheilig, oder es gibt viel mehr Menschen mit einer solidarischen Grundhaltung als ich je zu glauben wagte.“

Viele tragen bei

Tatsächlich tragen viele – vor, während, und nach den Festen – zum Gelingen bei. Selbst die Gäste der Feiern helfen mit. Alkohol gibt es meistens keinen. Dafür sorgen fremdländische Spezialitäten und Klänge für Atmosphäre.

Und die Finanzen?

Finanziell sind die HdS-Feiern keine „Cash-Cows“. Fast alle schrieben bisher allerdings schwarze Zahlen. Dazu tragen einerseits die bescheidenen Ausgaben bei. Andererseits lassen viele Teilnehmer eine Spende zurück – zur Deckung der Unkosten.

Schattenseiten

Bei so vielen Lichtblicken verwundert es kaum, dass es auch einige Schattenseiten gibt. Das Echo für diese andere Feierkultur verhallte bisher außerhalb der HdS-Mauern. Die Öffentlichkeit nahm bis dato nur begrenzt Notiz. Hinzu kommt die ständige Unsicherheit über Erfolg oder Misserfolg der Feiern, die bis zum Schluss andauert. Auch die Aufräumerei mag sich immer noch nicht in das ansonsten gut funktionierende Modell der Selbstorganisation und des „Tischlein-deck-dich-von-selbst“-Konzept einzuordnen. Regelmäßig muss die Hausleitung im Nachhinein eine HdS-interne Putztruppe organisieren. Diese beseitigt dann die Reste der Feste. Negativ fällt schließlich zu Buche, dass die HdS-Feiern bisher nur einen engen Kreis von Insidern erreichen. Dieser wächst nur langsam. Die Feiern sind Geheimtipps für Liebhaber von Ethnofoods, Studenten auf der Suche nach dem Flair großer Universitätsstädte, Freunde aus dem Dunstkreis von OEW und HdS.

Aber wer weiß: Vielleicht entwickelt sich aus dem bescheidenen grauen Entlein ein glänzend weißer Schwan. In einem Fall hat das HdS bereits bewiesen, dass es das durchaus kann: bei DER HdS-Feier schlechthin – dem Zugluftfest.

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