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Eine einzigartige Chance für ein besseres Leben

Prakti_umIn den letzten Wochen, wo ich tagein tagaus durch das HdS ging, lernte ich viele Menschen aus den unterschiedlichsten Traditionen, Herkunftsländern und Mentalitäten kennen. Dabei bekam ich viel von der Hausgemeinschaft mit und sah, dass nicht immer alles so ist wie es scheint. Während meiner Praktikumszeit im HdS habe ich (sehr grob eingeteilt) zwei Arten von Mensch kennengelernt: Die eine Art sind Menschen, die nur so vor Eigeninitiative strotzen und sich mit großer Entschlossenheit darum kümmern, etwas in ihrem Leben zu verändern und das Bestmöglichste aus ihrem Aufenthalt im HdS herauszuholen, damit sie selbstständig ein Leben leben können. Die zweite Art sind jene Menschen, welche ihren kompletten Lebensmut verloren haben, aber auch nichts dafür tun, um ihn zurückzuholen. Dabei vergessen sie schnell wichtige Tugenden, wie Pünktlichkeit oder Verlässlichkeit, über die jeder Mensch – unabhängig der Herkunft oder Sprache – verfügt und schieben das dann auf ihre „besondere“ Situation. Meiner Meinung nach ist es schade, wenn im HdS Menschen sind, die sich partout nicht helfen lassen wollen und auch nichts dafür tun, ihre Lebenslage zu verbessern, weil sie dadurch die ohnehin schon begrenzten Plätze im HdS solchen Menschen wegnehmen, die sich mithilfe einer kleinen Hilfestellung selber engagiert um ihr Leben kümmern würden. Aber die MitarbeiterInnen des HdS versuchen jedem Hilfsbedürftigen einen kleinen (manchmal auch einen unglaublich großen) Anstoß zu geben, um ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Die meisten, die ins HdS kommen, nutzen diese einzigartige Chance für ein besseres Leben.

Für einen Außenstehenden scheint das HdS wie kleines, in sich gekehrtes Paradies, welches die geographischen Grenzen und die unzähligen Vorurteile der Gesellschaft außen vor lässt und jenen Menschen, welche am dringendsten Hilfe benötigen, eine von der harten und unbarmherzigen Realität geschützten Welt bieten, um sich zu regenerieren und Halt zu finden. Aber vielleicht ist das nicht immer gut so, wenn man die Menschen vor allem und jedem beschützt. Ich habe gelernt, dass es manchmal auch notwendig ist, jemanden, der sich vor lauter Hilflosigkeit ausschließlich in die Hände anderer begibt und keine Eigeninitiative mehr zeigt, auf die Nase fallen zu lassen, damit er sich erneut auf dem Boden der Realität wiederfindet und anfängt, sich wieder um sich selbst zu kümmern. Auch wenn es oft schwierig ist, sollte man diesen Menschen nur so viel Hilfe zukommen lassen, damit sie im Stande sind, sich selbst zu helfen.

Ich glaube, dass der bester Schlusssatz für dieses Resümee ist, dass man sich nicht darauf verlassen sollte, was man anfangs zu sehen bekommt, weil sich dahinter immer etwas anderes verbergen kann, im guten als auch im schlechten Sinn. Das Praktikum war somit sehr lehrreich für mich.

Mara

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