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Meine Zeit im Haus der Solidarität

Im Rahmen meines Studienganges „Bachelor of Arts – Soziale Arbeit“, habe ich von Februar
2019 bis Juli 2019 ein zwanzigwöchiges sozialpädagogisches Praktikum im Haus der Solidarität
(HdS) absolviert.

Über das Internet bin ich auf die Einrichtung in Brixen aufmerksam geworden, habe Kontakt
zur Hausleitung aufgenommen und mich daraufhin beworben.

Über die Zusage, mein Praktikum im Haus der Solidarität absolvieren zu können, habe ich mich
sehr gefreut. Eine Einrichtung, wie das HdS, war mir bis dahin nicht bekannt und somit war ich
sehr gespannt, wie mein Praktikum verlaufen würde. Außerdem bedeutet die Zusage, dass ich
für fünf Monate nach Südtirol ziehen werde und neben meinem Praktikum zusätzlich die
Möglichkeit habe, mehr über die Region und die Kultur zu erfahren.

Während meines Praktikums arbeitete ich in Vollzeit, 38 Stunden pro Woche. Gegliedert war
mein Praktikum in eine Einführungsphase, in der ich die Strukturen und Arbeitsabläufe der
Einrichtung kennenlernte, eine Arbeitsphase, in der ich mich bestimmten Projekten zuwandte,
die Gäste des Hauses begleitete und eigenständig Aufgaben übernahm, und eine
Abschlussphase, in welcher ich mich auf mein Praktikumsende und das Verlassen der
Einrichtung vorbereitete.

Von Beginn an hatte ich die Möglichkeit, eigenständig zu handeln, meine Meinung
einzubringen und Verantwortung zu übernehmen. Ich durfte stets an allen Veranstaltungen,
Treffen, Versammlungen, Projekten, etc. teilnehmen und wurde nie „nur“ wie eine
Praktikantin behandelt, sondern viel mehr wie eine Mitarbeiterin auf Zeit. Dies war für mich
eine wertvolle Möglichkeit, aktiv am Geschehen des Hauses teilzunehmen und mich mit der
Einrichtung und ihrem Handeln zu identifizieren, so dass ich mich nach kurzer Zeit wahrhaftig
wie eine „richtige“ Mitarbeiterin fühlte.
Meinen Arbeitsalltag empfand ich als vielseitig und abwechslungsreich. Kein Tag verlief wie
der andere und stellte mich vor neue Herausforderungen. Von den Mitarbeitern und Gästen
des Hauses wurde ich stets freundlich und wertschätzend behandelt. Ich konnte mich bei
Problemen oder Fragen immer an die Mitarbeiter der Einrichtung wenden und habe
Unterstützung erfahren.

Ich bin mit dem Verlauf meines Praktikums sehr zufrieden und bin sehr dankbar dafür, es in
Brixen, in einer so besonderen Einrichtung wie dem HdS absolviert haben zu können. Für mich
gab es viele Begegnungen mit tollen Menschen und ich nehme auch über die Praktikumszeit
hinaus viele Eindrücke und Denkanstöße mit.

Herausfordernd war für mich die Suche nach einer Unterkunft in Brixen, in der ich während
meiner Praktikumszeit unterkommen konnte. Im Allgemeinen ist der Wohnungsmarkt in
Brixen für eine/n Studenten/in, der/die auf der Suche nach einem bezahlbaren und
möblierten Zimmer auf Zeit ist, recht klein. Mit ein wenig Bemühung und Ausdauer ist es
jedoch möglich, etwas zu finden. Bei mir dauerte es ungefähr sechs Wochen, bis ich ein
geeignetes Zimmer in einer WG, mit italienischen Mitbewohnern, fand. Bis dahin konnte ich
in den privaten Räumlichkeiten eines Mitarbeiters meiner Praktikumseinrichtung
unterkommen, was für mich eine sehr angenehme Möglichkeit war, einen Einblick in das
Leben einer südtiroler Familie zu bekommen, in meinem neuen Alltag anzukommen und mich
zu organisieren.

Im Haus der Solidarität verläuft die Verständigung unter den Mitarbeitern auf Deutsch. Die
Verständigung mit den Gästen des Hauses oder Diensten außerhalb der Einrichtung verläuft
jedoch hauptsächlich auf Italienisch. Auch wenn man kein Italienisch spricht, ist ein Praktikum
möglich. Verfügt man jedoch über italienisch Kenntnisse, ist der Mehrwert für einen selbst viel
größer, weil man noch aktiver teilnehmen, selbstständiger arbeiten und Gespräche und
Abläufe besser nachvollziehen kann. Er empfinde es als empfehlenswert, sich vor dem
Praktikum grundlegende Kenntnisse der italienischen Sprache anzueignen.
Ein Praktikum im Haus der Solidarität ist meiner Meinung nach für jede/n geeignet, der/die
Interesse an der Arbeit mit Menschen in schwierigen Lebenssituationen hat. Die Aufgaben
eines/r Praktikanten/in liegen, neben Einblicken in die Soziale Arbeit des Hauses,
hauptsächlich in Bereichen von Verwaltungs-, Recherche- und Öffentlichkeitsarbeit.
Des Weiteren empfinde ich es als essentiell, dass man aufgeschlossen, flexibel und
selbstständig ist. Von einem Praktikum im Haus der Solidarität sollte man nicht nur erwarten,
etwas zu bekommen, sondern man sollte auch bereit sein, etwas zu geben und einen Beitrag
zu leisten.

Steht man dem offen gegenüber, wird ein Praktikum im Haus der Solidarität eine bereichernde
Erfahrung sein und man wird die Möglichkeit haben, Teil von etwas ganz Besonderem und
Einzigartigen zu sein.

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