Respekt geht durch den Magen

In der alltäglichen Erfahrung stellen die Mitarbeiter des Hauses der Solidarität und der OEW oft fest, dass Migranten,  v.a. jene aus den Ländern des Südens, selten positiv gesehen werden. In den allermeisten Fällen wird ihre Anwesenheit als belastend oder gar als störend für unsere Gesellschaft und Kultur angesehen.

Diese Wahrnehmung spüren natürlich auch die Betroffenen und kann für sie auf Dauer zu einer großen Belastung werden. Daher haben Momente, in denen sie als Menschen gesehen werden, die für uns auch einen Reichtum, ein Geschenk , darstellen, eine wohltuende Wirkung.

Eine Ebene, die sich dafür besonders gut eignet,  ist die kulinarische. Respekt und Anerkennung können auch durch den Magen gehen. Ein ehrliches Kompliment, ein interessiertes Zuhören über Art und Zusammensetzung der Speisen kann oft mehr bewirken als der  meist bescheidene Lohn am Arbeitsplatz.

In der Vergangenheit haben wir bereits öfters solche  kulinarische Begegnungsmöglichkeiten angeboten. Im November möchten wir diese Initiative erneut aufgreifen,  und zwar mit einem Abendessen aus einem Land, das in unseren Köpfen vorwiegend mit Mord und Terror in Verbindung gebracht wird. Herr Sedik Sadoun wohnt seit einigen Monaten bei uns,  hat eine Arbeit in einem milchverarbeitenden Betrieb und wird als Mann (!) am Freitag, 6. November mit Beginn um 20 Uhr aufkochen.

Weitere kulinarische Abende finden jeweils am 1. Freitag des Monats statt.

Anmeldungen und nähere Infos: Karl Leiter  0472 830441.