Studie über Migration in Südtirol

Anja Rohde aus Deutschland, Studentin der Völkerkunde, urgeschichtlichen Archäologie und Europäischen Ethnologie an der Universität Freiburg hat eine Studie zum Thema „Südtirol, Europa und der Rest der Welt“ verfasst. Sie lebte für längere Zeit im HdS und hat im Rahmen ihres Studienaufenthaltes in Südtirol über die Migration nach Südtirol geforscht. Anja Rohde schreibt in ihrer Einleitung: „Berge, wandern, essen und trinken, deutsche Bodenständigkeit und italienische Leichtigkeit. Im Sommer und Herbst erfreuen sich deutsche Touristen an „echtem“ italienischem Cappuccino auf deutsch bestellt und im Winter italienische Touristen an „echten“ deutschen Weihnachtsmärkten, auf denen man italienisch sprechen kann. Und natürlich bietet die kleine autonome Provinz im Norden Italiens all dies.

Abseits vom Tourismus ist Südtirol nichtsdestotrotz eine Region des beginnenden 21. Jahrhunderts, mit Problemen und Spannungen, die – anders als gerne nach außen präsentiert wird – immer noch zwischen den beiden großen Sprachgruppen (deutsch und italienisch) herrschen. Und seit den früheren 1990ern gibt es eine weitere Gruppe, die, zunächst noch sehr klein, inzwischen beständig an Zuwachs gewonnen hat: die Gruppe der MigrantInnen aus aller Welt, die das „Auswanderungsland Südtirol“ von einst zu einem „Einwanderungsland“ von heute machen. Zu dem „ethnischen Problem“ zwischen „Deutschen“ und „Italienern“ in Südtirol und über die bewegte Geschichte der Region wurde schon in zahlreichen wissenschaftlichen Disziplinen viel geschrieben.

In der vorliegenden Arbeit möchte ich daher einer Frage nachgehen, die so meines Wissens bisher nicht gestellt wurde: Wirkt die mehrsprachige Grundsituation in Südtirol und die damit einher gehenden Problematiken sich auf den Umgang mit „Fremden“, sprich Ausländern, aus? Und wenn ja, wie genau? In Teil 2 möchte ich zunächst eine kurze Einführung in die Geschichte und die heutige Situation Südtirols geben. In Teil 3 werde ich mich mit dem Thema der Migration beschäftigen, mit der Geschichte der Ein- und Auswanderung und mit den Zahlen und Fakten zur Lage der MigrantInnen heute. In Teil 4 werde ich dann die Ergebnisse meiner Gespräche und Interviews zum Thema Mehrsprachigkeit und Migration dar legen. In Teil 5 werde ich die Ergebnisse dieser Arbeit zusammen fassen und zuletzt einen Ausblick auf die weitere Entwicklung geben.„

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