Weihnachten – oder wer ist hier auf dem Holzweg?

Bitte zuerst https://youtu.be/5-o3vE_pe0I   klicken, dann unten lesen.

Liebe Freundinnen und Freunde des Hauses der Solidarität “Luis Lintner”,

Holz ist ein lebendiger Rohstoff, der seit Jahrtausenden von Menschen in unterschiedlichster Form genutzt wurde und wird. So etwa vor gut 2.000 Jahren zum Bau eines Stalls, der zum Geburtsort eines besonderen Menschen wurde.

Aus Holz kann man auch Boote bauen. Boote, die Fischer an ihren Arbeitsplatz bringen, und auch Boote, die Menschen und deren Hoffnung über den Ozean bringen.

Der beigelegte Holzsplitter ist Teil eines Flüchtlingsbootes, das in Sizilien angekommen ist. Die Zeit des Ankommen-Dürfens scheint jetzt vorbei zu sein – mit der Ausnahme jener, die wir zum Erhalt unseres Systems brauchen.

Irgendwie hat es den Anschein, dass  es uns schwer fällt, aus alten Mustern auszubrechen –  Muster, die oft dem unmittelbaren Vorteil verpflichtet sind. Die Frage muss daher erlaubt sein: Welche sind Menschen hier auf dem Holzweg? Jene, die bei sich zuhause keine Zukunft mehr sehen und alle Zelte abbrechen, oder jene, die auf hoher See die Mittel hätten, jedoch teilnahmslos zuschauen, wie Verzweifelte in den Fluten verschwinden?

Natürlich, eine zunehmend multikulturelle Gesellschaft bringt auch neue Herausforderungen mit sich, die für uns nicht immer ganz einfach sind. Leichter tun wir uns da schon, wenn die Zugewanderten in Süditalien für einen Hungerlohn Obst und Gemüse ernten, oder wenn sie zeitintensive Pflegedienste für beeinträchtigte Personen oder für unsere Eltern oder Großeltern übernehmen.

Zurück zu den Holzbooten. Wie sagt man so schön? „Wir sitzen alle im gleichen Boot!“ Ob bei der Weihnachtsfeier im HdS oder beim Fest des Fastenbrechens am Ende des Fastenmonats. Ja genau! Unsere Adventszeit war auch einmal Fastenzeit! Also, so weit wären wir gar nicht auseinander!

Fassen wir uns ein Herz! Stehen wir zu den Werten, die vor allem an Weihnachten zum Gesprächsthema werden: Versuchen wir wieder neu an das Leben zu glauben. Das Leben, das Gute. Der in Bethlehem Geborene will uns an der Hand nehmen und sagen: „Habt keine Angst! Feiert die Geburt Christi und lasst Taten sprechen, die zum Stallgeruch von Weihnachten (und darüber hinaus) passen.“

In diesem Sinne: Allen ein gesegnetes Weihnachtsfest!

Andreas Penn, Vorsitzender

Karl Leiter, Camilla Moroder, Alexander Nitz, Anne Volgger (Hausleitung)