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Zwei bunte Wochen

Prakti_umZwei Wochen sind nun schon vergangen. Heute ist mein letzter Arbeitstag im Haus der Solidarität. Ich kann mit voller Überzeugung sagen, dass ich die Zeit hier sehr genossen habe, ich habe viel dazugelernt und neue Freundschaften geknüpft.

Wenn ich zurückblicke auf diesen Zeitraum, kommt mir vor, dass ich mich relativ schnell eingewöhnt habe. Dabei muss man erwähnen, dass dies nur möglich war, weil ich mich eigentlich von Anfang an wohl und willkommen fühlte. Ich bekam eine Liste voller Aufgaben, die ich meiner eigenen Zeiteinteilung nach erledigen sollte. Das motivierte mich sehr.

Richtig wach rüttelte mich jedoch erst das erste Aufnahmegespräch bei dem ich mitlauschen durfte. Es war interessant die Geschichte des Obdachlosen, psychisch instabilen Südtirolers zu hören und gleichzeitig sehr bewegend da es sich (wie auch bei allen anderen Gesprächen) um relativ schlimme Situationen handelt.

Jeden Tag habe ich bemerkt wie sehr ich dazulernte und auch die Funktionsweise der Organisation besser verstand. Durch Morgenbesprechungen, Zimmerkontrollen, Putzkontrollen, Aufnahmegesprächen, allgemeinen Gesprächen mit den Gästen, habe ich neue Menschen kennengelernt und von ihren Geschichten und Erfahrungen erzählt bekommen. Ich finde es nach wie vor von großem Wert, welche Erfahrungen man durch Kontakt mit Menschen anderer Länder macht. Mit den Gästen bin ich relativ schnell in Kontakt getreten. Bei einigen ist es bei einem einfachen „Ciao“ geblieben, mit anderen habe ich aber auch schon Projekte gestaltet, mich zum Tischtennis verabredet und gute Gespräche gehabt.

Als einen Höhepunkt betrachte ich mein Recyclingprojekt mit den Dias. Alexander Nitz drückte mir einen Karton voller Dias in die Hand und sagte ich soll mir überlegen, wie man diese Dias nützlich wiederverwenden könnte, Leute für dieses Projekt gewinnen und es realisieren. Am ersten Tag halfen mir die Afrikaner Mohammed, Ibrahim und Sambo beim herumprobieren in der Tischlerei. Am zweiten Tag hatte ich eine neue Idee, welche ich mit der Türkin Kibar, ihrem Mann und der ehrenamtlichen Mitarbeiterin Luise verwirklichte. Das Projekt war gelungen und hat uns allen Spaß gemacht.

Neben den zwischenmenschlichen Beziehungen die ich hatte, fand ich auch sehr interessant was ich auf theoretischer Ebene (z.B. Organisation des Hauses) miterleben durfte.

Mit Neugier beobachtete ich stets die Umgangsweise der Mitarbeiter mit den Gästen. Freundlich und hilfsbereit wenn der Gast die Regeln einhält und andererseits streng und konsequent wenn jemand gegen die Regeln verstößt. Wobei ich betonen möchte wie sehr ich es respektiere wenn die Hausleitung bei schweren Entscheidungen menschlich reagiert und mehrere Chancen vergibt. Leider konnte ich auch beobachten, dass einige Gäste nicht respektieren, was ihnen im HdS geboten wird und negative Stimmung verbreiten. Dieses Verhalten sollte nicht toleriert werden, denn die Mitarbeiter leisten vorbildliche, schwere und lobenswerte Arbeit.

Vielen Dank an die Mitarbeiter Alexander, Miriam und Karl

Vielen Dank an alle Gäste,

Verena

Brixen, 22.11.2013

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