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Die Instabile

pollock2Wie durch ein Sieb fließen die Informationen über Frau O. zur Hausleitung: stotternd, stockend, säumig. Als sie ins Haus der Solidarität kommt, weiß die Leitung nur, was unmittelbar geschehen ist. Die Abgründe dahinter tun sich erst nach und nach auf.

An dem Tag, an dem sie in Begleitung von 2 Sozialassistenten ins HdS kommt, war sie mit dem Zug aus Padua angereist und in Brixen ausgestiegen. Ihre Koffer sind indes nach Franzensfeste weitergereist …

Erst 1 Monat später vervollständigt sich das Bild von Frau O. Das Kreuz ihres Lebens ist eine schwerwiegende psychische Krankheit. Und damit ist sie 2 Nummern zu groß für das HdS. Bisweilen hält sie das ganze Haus mit ihren Schreien wach, weckt Gäste bis zu 10mal nachts aus dem Schlaf, fährt mit den Gefühlen der HdS-Gäste und den eigenen Achterbahn.

Das HdS tut, was es kann: Stundenlange Gespräche führen (während sich die Arbeit auftürmt), Medikamente verabreichen, ihren Terminkalender führen, bei Ämtergängen begleiten, kleine Beschäftigungen organisieren …

Nach 1 Jahr permanenter Überforderung, aber auch 1 Jahr relativer Stabilität von Frau O., Ist der Spuk vorbei. Frau O. erhält die Chance, von höherschwelligen Einrichtungen betreut zu werden.

Wegbegleiter von Frau O. meinen im Nachhinein: „So gut wie im HdS ging es ihr noch nie.“

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