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Ein Jahr wie eine Zwiebel

DSC_2881 (Klein)„Sie brennt und heilt, würzt und schützt, ernährt und gebärt: die Zwiebel.“ So beschrieb die Leitung des Hauses der Solidarität (HdS) sich und das Arbeitsjahr 2012 anlässlich seiner Vollversammlung. Die Zukunft des landesweit bekannten Sozialprojektes scheint gesichert, bleibt aber schwierig.

Wie eine Zwiebel brennt, brannte die Frage nach der Zukunft des HdS 2012 unter den Nägeln der Hausleitung ebenso wie der Brixner und Südtiroler Politik. Nach 7 Jahren Suche nach einer neuen Herberge steht erst seit kurzem fest: Das HdS kann weitermachen, und zwar in den 3 oberen Stockwerken des nahe gelegenen Jakob-Steiner-Hauses. Den Mitarbeitern des HdS ist klar, dass dieses „Ja“ erst der Anfang ist. Denn zwei Drittel der Umbau-und Adaptierungsarbeiten im Jakob-Steiner-Haus in der Höhe von ca. 1,5 Millionen Euro muss das HdS stemmen.

Schutz für Außenseiter

Wie eine Zwiebel schützt, bietet das HdS den Außenseitern der Gesellschaft Schutz. Insgesamt überbrückte die Organisation im Jahr 2012  143 Menschen in schwierigen Lebenslagen, darunter 19 Kinder. Ein Drittel waren Südtiroler, drei Viertel kamen aus dem Gebiet von Südtirol. Im Durchschnitt blieben die Gäste 6 Monate. 84 Prozent der ausgezogenen Gäste haben Brixen wieder verlassen.

Gäste stärken

Wie eine Zwiebel heilt, versucht das HdS seine Gäste zu stärken und Wunden von Konflikten und Kriegen, Schicksalsschlägen und Süchten, Krankheiten und Knasterfahrungen zu schließen. Jeder zweite Gast hatte keine Arbeit. Jeder zweite war ohne Obdach. Knapp 50 fanden in der Zeit im HdS eine Arbeit. Hinzu kommen 70 „badanti“, Pflegerinnen in den Familien, die über den HdS-badante-Service Assist Arbeit gefunden haben. Nur 8 Prozent kehrten auf die Straße zurück.

Würze für Brixen

Wie eine Zwiebel würzt, bringt das HdS Würze nach Brixen und Südtirol. 2012 lockte das Zugluftfest mehrere tausend Besucher an. In  10 interkulturellen Abendessen gingen 800 Gäste auf kulinarische Weltreise. Mehr als 80 Mal hieß es für Schulklassen, Jungschar- und Jugendgruppen, Organisationen und Institutionen „Herzlich willkommen im HdS“.

Nahrung und HdS

Wie eine Zwiebel nährt, ist Nahrung wichtig im HdS. Gemeinsam mit dem Banco Alimentare organisierte es 2012 fast 7.000 kg Lebensmittel von heimischen Supermärkten für Brixner Hilfsorganisationen. Außerdem versorgt das HdS erstmals  wöchentlich 30 Familien in Not mit tagesfrischem Brot von der Bäckerei Gasser, das am Tag nicht verkauft wurde.

Neues gebären

Wie eine Zwiebel gebärt, hat das HdS 2012 Neues geboren: neue Arbeitsplätze, Aktivitäten, Aufgaben. So führte es 3 Monate lang den ersten Umsonstladen Brixens. Es startete unter dem Motto „Kleine Schritte“ kleine Arbeitsintegrationsprojekte und Sensibilisierungsaktionen für Jugendliche, etwa auf Facebook. In Zukunft möchte das HdS vor allem zweierlei gebären: Zum einen weiterhin Ideen für ein nachhaltiges Zusammenleben, Wirtschaften, Konsumieren entwickeln und ausprobieren. Zum anderen möchte es versuchen, Akzente der Entschleunigung zu setzen und Schritte einzuleiten, den Wachstumswahn, des „Immer-Mehr und Immer-Weiter“ innerhalb der eigenen Organisation zu unterbrechen.

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