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Das Menschenhaus

Ruth Volgger2Mein erster Besuch im Haus der Solidarität in Milland hat in mir viele Gedanken und Gefühle hervorgerufen. Das Haus, alt, die fast selbstlosen Betreiber mit sorgenvollem Blick: Wie soll es weitergehen? Wirst Du uns helfen und uns unterstützen?

Die Bewohner, ein bunter Mix, eine kurze Zusammenfassung der verschiedenen Völker, ein Kurzgeschmack auch von Südtirolern, für die wir außerhalb des Hauses der Solidarität keinen Platz haben ! So wie es Tierheime gibt, die von guten Menschen betreut werden, so gibt es auch dieses Menschenhaus! Dieses unglaublich gut geführte Haus, mit so wenig Hilfe von uns, denen es so gut geht! Mit so wenig Hilfe von uns, die wir an Gott glauben und wissen, dass es allein durch unseren Glauben Pflicht ist, die Hand zu reichen! Wir bitten um  Gottes Hilfe und Segen und ignorieren, dass  Gott sich von uns erwartet, den Schwächeren zu helfen!

Dieses Haus ist Pflicht!

Zum Glück läuft ab und zu ein frohes Kind durch den alten Flur und lenkt vom Schicksal der verschiedenen Bewohner ab, lässt die Arbeit, die die Verantwortlichen des Hauses leisten einen Hauch Freude und Genugtuung fühlen, lässt auch mich fühlen: Dieses Haus ist GROSSARTIG! Dieses Haus ist Pflicht!

„Mitesser“ der Gesellschaft

Natürlich kommt es vor, dass ein Mitbewohner oder eine Mitbewohnerin es nicht schafft, sich auf Anhieb an aufzuraffen, Arbeit zu finden, ein autonomes Leben zu führen. Aber ganz ehrlich: Soziale „Mitesser“ der Gesellschaft gibt es überall, auch unter den gesunden, wohlhabenden , ehrenwerten  Bürgern, die Beiträge kassieren für ‚ledige‘ Kinder, Beiträge für Mieten, die ihnen nicht zustehen, Steuern nicht bezahlen, mit der Kreditkarte der Firma private Essen und Ausflüge bezahlen. Kurzum „Kuckucksvögel“ findet man in jeder Gehalts- und Fähigkeitskategorie, da ist das Haus in Milland im Verhältnis ein Bienenstock.

Das sein, was man sein soll

Ein großartiges Land wie unseres, eine große Kulturstadt wie Brixen, mit den vielen tüchtigen Bürgern, wir alle, müssen stolz sein auf dieses Haus, das wie kein anderes in Südtirol zeigt, dass Zusammenleben verschiedener Menschen möglich ist, dass es Solidarität gibt, dass es schön ist, das zu sein was man sein soll: Mensch!

Danke

Ich möchte mich auch sehr bedanken, bei meinem Neffen Günther Innerebner, der mich ins ‚Haus in Milland‘ geholt hat, bedanken beim Hausleitungsmitglied Alexander Nitz, der meine höchste Achtung hat, von dem ich so viel gelernt habe! Danke auch an die Raiffeisenkasse Eisacktal, die das Haus großzügig unterstützt. Einen besonderen Dank auch an Bürgermeister Albert Pürgstaller und das dickste Dankeschön an unseren Landesvater Luis Durnwalder, der uns geholfen hat, nicht auf der Straße zu landen. Den Comboni Missionaren möchte ich danken, in der Hoffnung auf Verlängerung des Vertrages im solidarischen und christlichen Sinne.

Ruth Volgger, Mentorin des HdS

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